03.08.2024
Einsatz für Feuerwehr Waldkirch Gesamtwehr
Am Montag, 29.07.2024, ereignete sich im Spänesilo einer Schreinerei ein Brand, worüber wir bereits berichteten. Im Anschluss an die dort erfolgten Löschmaßnahmen wurden in regelmäßigen Abständen Kontrollen und Messungen durchgeführt. Das Silo selbst ist umbaut, die Förderschnecke und der Späneauslass befinden sich in den darunterliegenden Werkstatträumen der Schreinerei in 2 Meter Höhe. Das Silo ist über die Hälfte mit Spänen gefüllt, was einer Menge von 75 - 90 m³ entspricht. Auslass und Förderschnecke können infolge des ersten Brandes nicht genutzt werden. Aufgrund dessen war ein Leeren des Silos bisher nicht möglich. Es war geplant, dass eine Fachfirma den Inhalt Anfang dieser Woche absaugen wird, ein früherer Termin war nicht zu realisieren. Baulich bedingt lässt sich das Silo innen nicht begehen, der einzige Zugang liegt am oberen Ende des Turmes in etwa 10m Höhe. Eventuell vorhandene Glutnester konnten somit nicht aufgespürt werden, weshalb die eingangs erwähnten regelmäßigen Kontrollen und Messungen an spezifischen Punkten vorgenommen wurden.
Am vergangenen Samstag, 03.08.2024, wurde gegen 20.30 Uhr ein Anstieg der Messwerte mit unmittelbar darauffolgendem Brandausbruch festgestellt. Unverzüglich wurden die Abteilungen Kollnau und Waldkirch alarmiert. Erneut wurde die Brandbekämpfung mit Netzwasser (Schaumbeimischung) vorgenommen. Dieses zeigte leider nicht den gewünschten Erfolg, so dass noch in der Nacht zum Sonntag ein Unternehmen mit der Anlieferung von Stickstoff beauftragt wurde. Sonntagmittag konnte mit der Inertisierung des Stickstoffes begonnen werden. Dazu wurde unter anderem eine spezielle Lanze der Freiwilligen Feuerwehr Sexau an die Einsatzstelle geliefert und ein Durchlass in den unteren Bereich des Silos gebohrt. Über die Lanze, welche durch das Bohrloch ins Innere des Silos geführt wurde, konnte der Stickstoff zugeführt werden. Ziel ist es, den Sauerstoff im Siloinnern durch den Stickstoff zu verdrängen um dem Feuer, als auch den bestehenden Glutnestern, den zur Verbrennung notwendigen Sauerstoff zu nehmen. Die Zufuhr von Stickstoff gilt bei Silobränden als eine der erfolgreichsten Löschmaßnahmen, benötigt jedoch sehr viel Zeit, Aufwand und eine entsprechende Logistik.
Die Feuerwehr ist seit Samstagabend ununterbrochen im Einsatz. Die Zufuhr des Stickstoffes wird ständig kontrolliert, es werden weiterhin Messungen und Kontrollen vorgenommen. Aus diesem Grund wurden Feuerwehrmitglieder aller Abteilungen (Waldkirch, Kollnau, Siensbach, Buchholz und Suggental) in Schichten eingeteilt, so dass sich eine Gruppe - bestehend aus Atemschutzträgern, Maschinisten, Einsatzleitung und Fahrzeugen - ständig vor Ort befindet. Durch diese Einteilung bleibt die Hilfeleistung der Gesamtwehr Waldkirch bei möglichen weiteren Ereignissen uneingeschränkt bestehen.
Die Maßnahmen vor Ort müssen vorerst aufrecht erhalten werden. Zudem wurden externe Fachberater hinzugezogen, welche der Feuerwehr unterstützend zur Seite stehen. Erst im Laufe der Woche kann - sofern die Messwerte es zulassen - über ein Räumen des Siloinhaltes entschieden werden. Teile der Gewerbestraße sowie die Bergstraße bleiben für den Durchfahrtsverkehr aufgrund des laufenden Einsatzes bis auf weiteres gesperrt. Auch wenn im näheren Umfeld des Einsatzobjektes leichter Brandgeruch wahrnehmbar sein kann besteht keinerlei Gefahr für die Bevölkerung.
Bis zur Einteilung in Schichten waren zeitweise über 60 Feuerwehrleute im Einsatz. Ebenso der Kreisbrandmeister, dessen beiden Stellvertreter, Rettungsdienst, Polizei sowie die umliegenden Ortsvereine des DRK. Letztere versorgen die Einsatzkräfte vor Ort zudem mit Essen und Getränken.