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Waldbrand am Kandel

erstellt von Thilo Haberstroh zuletzt verändert: 19.07.2022 09:58
18.07.2022 Großeinsatz für zahlreiche Feuerwehren

Abschließender Einsatzbericht (19.07.2022, 9.50 Uhr): Gegen 12.40 Uhr gingen am 18.07.2022 gleich mehrere Notrufe bei der Integrierten Leitstelle Emmendingen ein, wonach eine Rauchentwicklung im Kandelwald zu sehen sei. Die Abteilung Waldkirch wurde alarmiert und Feuerwehrleute, die sich daraufhin auf den Weg zum Rettungszentrum begaben, sahen den Rauch ebenfalls. Die Suche nach dem Einsatzort gestaltete sich aufwändig, es mussten mehrere Waldwege abgefahren werden. Im Bereich der alten Kandelstraße fanden die Einsatzkräfte schließlich einen im Vollbrand stehenden Schlepper. Beide Tanklöschfahrzeuge der Abteilung Waldkirch wurden benötigt, um den Traktor zu löschen. Sie meldeten kurz danach, dass das Feuer aus sei und eine Ausbreitung verhindert werden konnte. Das Feuerwehrpersonal, welches sich zu dieser Zeit in der Funkzentrale befand, erhielt aber nach wie vor Anrufe über eine noch sichtbare Rauchwolke. Sie konnten die Sichtung bestätigen und stellten fest, dass diese sich im Wald deutlich oberhalb des aktuellen Einsatzortes mit dem Schlepper befinden musste. Abteilungskommandant Frank Stader veranlasste daraufhin, dass sich die beiden Löschfahrzeuge sofort zum Bruckwald hinunter begaben, um die leeren Tanks zu füllen, während die anderen Fahrzeuge sich auf die Suche nach dem neuen Brandort machten. Mittlerweile trafen auch Aufnahmen von der Rauchwolke ein, diese war von Weitem zu sehen. Mit diesen, die aus unterschiedlichen Richtungen aufgenommen waren, konnte der Einsatzort lokalisiert werden. Da bereits früh absehbar war, dass zwei Tanklöschfahrzeuge nicht ausreichen werden, wurden Tanklöschfahrzeuge aus Kollnau, Elzach, Gutach, Winden, Biederbach und Simonswald nachalarmiert. Zwischenzeitlich trafen die ersten Kräfte am Einsatzort über der Langeckhütte ein und meldeten, dass sich das Feuer auf einer Breite von etwa 50 Metern den Wald hinauf ausdehnte. Die Flammen, teils mehrere Meter hoch, übersprangen dabei auch einen Waldweg. Es wurde ein Pendelverkehr der Löschfahrzeuge eingerichtet, welche sich an abgestellten Pylonen orientieren konnten. Aufgrund der starken Rauchentwicklung wurden Filter und Masken aus dem erst kürzlich gelieferten Abrollcontainer Atemschutz aus dem Rettungszentrum nachgefordert. Diese erleichterten den Feuerwehrleuten vor Ort die Arbeiten bei der Brandbekämpfung im Wald - das zusätzliche Gewicht der Atemschutzflaschen und deren kurze Verwendungszeit behinderte die Einsatzkräfte im steilen Waldgebiet, zudem machten die hohen Temperaturen körperlich erheblich zu schaffen.

Im weiteren Verlauf begaben sich auch Kreisbrandmeister Christian Leiberich und Gesamtkommandant Christian Klein vor Ort. Der Flugbetrieb für Drachen und Gleitschirme wurde eingestellt. Die Kandelstraße wurde von Waldkirch und der Abzweigung Glottertal/St. Peter aus für den Verkehr komplett gesperrt. Ein Krankenwagen begab sich vorsorglich in den Bereitstellungsraum der Feuerwehr am Seerosenteich. Die Bergwacht als auch die Ortsvereine des Deutschen Roten Kreuzes wurden alarmiert, letztere versorgten die Feuerwehrleute mit dringend benötigtem Trinkwasser. Nachalarmiert wurden auch die Tanklöschfahrzeuge aus Denzlingen, Freiamt, Wasser, Reute und Malterdingen. Technische Unterstützung kam von der Feuerwehr Emmendingen. Die Tagschleife der Abteilung Waldkirch als auch alle Ortsteilwehren aus Waldkirch wurden zur Bereitstellung von Personal und Sicherstellung des Brandschutzes im Stadtgebiet zum Rettungszentrum gerufen, was sich etwas später auch als notwendige und vorausschauende Entscheidung herausstellte. Eine Drohne wurde gestartet, um eine Übersicht über die Lage von oben zu erhalten. Auf dem Kandel wurde der Löschteich zur zusätzlichen Wasserentnahme für die Löschfahrzeuge verwendet, zuvor musste er jedoch von Schlamm befreit werden. Mehrere Landwirte unterstützen die Feuerwehr uneigennützig mit Güllefässern und lieferten zusätzlich zwischen 4.000 und 6.000 Liter Wasser an die Einsatzstelle. Es befanden sich nun rund 300 Einsatzkräfte teils vor Ort, teils bei den Bereitstellungsräumen und teils zur Reserve und zur weiteren Bereitschaft im Rettungszentrum. Davon 200 Feuerwehrleute und 100 Mitglieder anderer Rettungs- und Hilfsorganisationen.

Oberbürgermeister Roman Götzmann begab sich zusammen mit weiteren Vertretern der Stadt an die Einsatzstelle. Sie standen zuvor bereits in engem Kontakt mit der Einsatzleitung. Gleichfalls der Kandel Ranger des Regierungspräsidiums. 

Kurz vor 16.00 Uhr ging ein weiterer Notruf bei der Leitstelle ein, wonach sich ein PKW im Heitereweg, nahe einer dortigen Klinik, im Vollbrand befinden würde. Zeitgleich löste die Brandmeldeanlage der Klinik aus. Die zuvor erwähnten, sich in Bereitstellung am Rettungszentrum befindlichen Feuerwehrleute, übernahmen diese Einsätze. Die Abteilung Buchholz löschte den Fahrzeugbrand, welcher sich ebenfalls in der Nähe von bewaldetem Gebiet ereignet hatte. Ein weiteres Fahrzeug wurde zur Erkundung zur Klinik geschickt, deren Alarm sich dann als Fehlalarm herausstellte. Wieder gingen Anrufe besorgter Bürger ein, welche eine Rauchwolke im Kastelwald sahen. Da es nicht sicher auszuschließen war, dass es sich bei diesen Sichtungen um den Rauch des brennenden PKW handelte, wurde ein Fahrzeug zur Erkundung des dortigen Gebietes entsendet, deren Besatzung aber glücklicherweise keinen weiteren Brand finden konnte.

Gegen 17.00 Uhr galt der Brand im Kandelwald als gelöscht. Ein Polizeihubschrauber kontrollierte abschließend die vom Brand betroffene Fläche, welche sich auf knapp einen Hektar beschränkte. Anschließend konnten sämtliche Einsatzkräfte der Feuerwehr  abrücken. Sie begaben sich vor ihrer Heimfahrt an die Versorgungsstelle der Ortsvereine des Deutschen Roten Kreuzes, wo sie neben Getränken auch eine Mahlzeit zur Stärkung zu sich nehmen konnten. Die Straßensperrungen wurden aufgehoben, ebenso das Flugverbot für Drachen und Gleitschirme.

Der gestrige Montag begann im Übrigen mit einer Wassernot im Bleichacker. Ein Defekt in einem Heizraum hatte zu einem Wasseraustritt geführt, welches von der Feuerwehr abgesaugt wurde. Mit dem Brand des Schleppers, dem Waldbrand, dem PKW-Brand und der ausgelösten Brandmeldeanlage der Klinik ereigneten sich insgesamt fünf Einsätze. Die Bekämpfung des Waldbrandes war für die Einsatzkräfte der Feuerwehr eine hohe, nahezu extreme, körperliche Belastung. Die vorhandene schwere Einsatzuniform und Schutzausrüstung dient den enormen Anforderungen der Brandbekämpfung. Sie ist für den direkten Feuer- und Hitzekontakt mehrlagig gearbeitet, entsprechend schwer und hält extremen, thermischen Belastungen stand. Bei der Bekämpfung des Waldbrandes belastete sie die Einsatzkräfte jedoch mehr, als sie half und schützte. Die Feuerwehr Waldkirch begrüßt daher dankend die von Oberbürgermeister Roman Götzmann gestern getätigte Aussage, wonach nun die nötigen Einsatzmittel zur Wald- und Flächenbrandbekämpfung als auch die dazugehörige leichte Einsatzuniform zügig beschafft werden soll.

Unser Dank gilt sämtlichen Hilfs-, Rettungs- und sonstigen Organisationen, die uns gestern bei unserem Einsatz unterstützt haben. Die Arbeit zwischen den zahlreichen Feuerwehren und Organisationen war reibungslos und vorbildlich - und wie gewohnt freund- und kameradschaftlich. Dank auch den zahlreichen aufmerksamen Anrufern, die den Rauch gemeldet haben. Diese kamen nicht nur aus Waldkirch und den Ortsteilen, sondern auch aus Sexau, Kollmarsreute, Denzlingen, Gundelfingen usw., sogar von der Mooswaldallee aus Freiburg.

Untenstehend unsere Erst- und Folgemeldungen sowie einige Bilder von den jeweiligen Einsätzen.

(130 - 134)

Folgemeldung, 18.07.2022, 17.40 Uhr: Der Brand im Kandelwald ist gelöscht. Sämtliche Einsatzkräfte rücken nach und nach ab. Wir ergänzen diese Nachricht hier in Kürze um unseren kompletten Einsatzbericht. Die Straßensperrungen wurden zwischenzeitlich aufgehoben.

Folgemeldung, 18.07.2022, 16.15 Uhr: Der Waldbrand am Kandel ist unter Kontrolle. Umfangreiche als auch aufwändige Nachlöscharbeiten und Kontrollen sind im Gange. Während der Brandbekämpfung im Kandelwald ereignete sich zusätzlich ein PKW-Brand im Heitereweg. Das im Vollbrand stehende Fahrzeug konnte zügig von der Abteilung Buchholz gelöscht werden, bevor sich der Brand dort ausbreitete. Aufgrund der starken Rauchentwicklung löste die Brandmeldeanlage einer dort ansässigen Klinik aus. Ein Fahrzeug der Feuerwehr kontrolliert aktuell auch den Kastelwald, da von Anrufern auch dort eine Rauchentwicklung gemeldet wurde, welche aber möglicherweise mit dem Fahrzeugbrand in Zusammenhang steht.

Erstmeldung, 18.07.2022, 14.45 Uhr: Aktuell (18.07.2022, 14.45 Uhr) sind zahlreiche Feuerwehren aus dem Landkreis mit der Bekämpfung eines Brandes im Kandelwald im Einsatz. Die Kandelstraße (L 186) ist für den Verkehr gesperrt.

Das Feuer befindet sich in unwegsamen Gebiet als auch im Bereich von Wanderwegen. Bitte meiden Sie das Gebiet weiträumig.

18.07.2022 Schlepper im Wald

18.07.2022 Waldbrand 1

18.07.2022 Waldbrand 2

18.07.2022 PKW 1

18.07.2022 PKW 2

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