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Übung im Hugenwaldtunnel

erstellt von Thilo Haberstroh zuletzt verändert: 28.05.2017 08:56
27.05.2017 Gemeinsame Übung der Gesamtwehr Waldkirch zusammen mit Rettungsdienst, DRK, Polizei und THW

Wie angekündigt fand am Samstag im Hugenwaldtunnel eine groß angelegte Übung in Zusammenarbeit mit der Polizei und weiteren Hilfsorganisationen statt.

Ausgegangen wurde von einem schweren Verkehrsunfall in der Tunnelröhre in Höhe der Pannenbucht in Fahrtrichtung Freiburg. Involviert waren vier Unfallfahrzeuge, darunter ein LKW.

Die Alarmierung erfolgte kurz nach 14.00 Uhr mit Eingehen eines zwecks der Übung abgesetzten Notrufes. Die Anfahrt der Rettungskräfte erfolgte unter Sondersignal. Die Polizei beobachtete ab der Alarmierung den Ablauf der Tunnelsperrung sowie das Verkehrsgeschehen und das Verhalten der Verkehrsteilnehmer.

Die Einsatzkräfte der Feuerwehr erwartete beim Eintreffen dieses realitätsnahe Szenario:

Augenzeugen berichteten von einem Verkehrsunfall mit mehreren Fahrzeugen, was zuvor auch seitens der Integrierten Leitstelle Emmendingen aufgrund der im Tunnel angebrachten Überwachungskameras bestätigt wurde. An der Unfallstelle musste es einen Brand geben, weshalb in der Tunnelröhre eine starke Rauchentwicklung herrschte – so das Übungsszenario. Zudem standen noch unbeteiligte Fahrzeuge in der Tunnelröhre und weitere, am Unfall unbeteiligte Personen befanden sich im Tunnel und im Rettungsstollen.

Nach Feststellen dieser eben genannten Situation fuhren Löschfahrzeuge in den Tunnel hinein. Deren komplette Besatzung befand sich aufgrund der Rauchentwicklung unter Atemschutz. Da der Rauch auch die Sicht behinderte, war nur ein langsames vorankommen möglich. An der Unglückstelle angekommen erfolgte die Erkundung: In den am Unfall beteiligten Fahrzeugen waren zum Teil schwerverletze Personen eingeklemmt bzw. konnten sich aus eigener Hilfe nicht mehr daraus befreien. Eines der Fahrzeuge war in Brand geraten, das Feuer drohte auf die weiteren Fahrzeuge auszubreiten.

Vorrang hatte die Brandbekämpfung, zeitgleich wurde die Personenrettung vorgenommen. Äußerst zeitnah wurde die Ladung des ebenfalls verunfallten LKWs überprüft. Wie im Ernstfall auch, bildet diese eine mögliche, zusätzliche Gefahrenquelle.

Parallel drangen Suchtrupps unter Atemschutz in die Tunnelröhre vor. Ihre Aufgabe war es, den Tunnel nach zusätzlichen Personen abzusuchen, die restlichen Fahrzeuge nach Insassen zu überprüfen und diese dann gegebenenfalls in den Rettungsstollen zu retten, wo bereits die Kräfte des Rettungsdienstes und der DRK-Ortsvereine bereitstanden.

Zu diesem Zeitpunkt rüsteten sich weitere Rettungstrupps mit Atemschutz aus und begaben sich in die Bereitstellungsbereiche vor der Tunnelröhre.

Im Innern des Tunnels wurden die Verletzten unter Zuhilfenahme von hydraulischen Rettungsgeräten aus ihren Fahrzeugen befreit und in den Rettungsstollen gebracht. Die Verletzten wurden im Vorfeld geschminkt und spielten ihre Rolle - d.h. sie klagten, sofern sie gemäß Übungsannahme noch ansprechbar sein durften, auch über Verletzungssymptome, welche durch derartige Unfälle geschehen können. Die weitere Betreuung und Versorgung nach ihrer Rettung übernahmen die Kräfte des DRK und des Rettungsdienstes.

Recht früh, während Lösch- und Rettungsmaßnahmen noch im vollem Gange waren, wurde auch die Feuerwehr Elzach nachalarmiert. Ihre Aufgabe war es, weitere Wärmebildkameras zur Einsatzstelle zu bringen, da sich alle Kameras der Feuerwehr Waldkirch im Einsatz befanden und die Such- und Rettungstrupps aufgrund der Sichtbehinderung durch den Rauch ohne die Unterstützung dieser technischen Möglichkeiten nur langsam vorankamen.

Während der Brandbekämpfung mussten zusätzlich die Tunnelwände mit Wasser gekühlt werden – im Ernstfall könnte die Hitzestrahlung deren Gefüge verändern und schlimmstenfalls zu Einbrüchen oder gar Einstürzen führen. Atemschutzträger mussten in regelmäßigen Abständen ausgewechselt werden, damit sie ihre Geräte mit frischen Pressluftflaschen bestücken konnten, welche zu diesem Zweck in den Rettungsstollen gebracht wurden. Während des Einsatzverlaufes wurde die im Tunnel integrierte Brandbelüftung in Betrieb genommen, um die Fahrröhre vom angenommenen Rauch zu befreien. Wie in einem möglichen Ernstfall auch musste deren Inbetriebnahme mit den Verantwortlichen der Brandbekämpfung abgestimmt werden, da die damit einhergehende Luftzirkulation erhebliche Auswirkungen auf das Feuer hat. Ebenfalls wurde die im Tunnel installierte Durchsageeinrichtung in Betrieb genommen, welche die Verkehrsteilnehmer zusätzlich warnt. Kräfte des THW Breisach waren ebenfalls vor Ort und nahmen mittels einer speziellen Drohne das Übungsszenario auf, welche einen Überblick über die Einsatzlage lieferte und für die spätere Nachbetrachtung Verwendung findet.

Die Übung dauerte knapp 2 Stunden, gegen 16.00 Uhr rückten alle Teilnehmer wieder ab und die Tunnelsperrung wurde seitens der Polizei wieder aufgehoben.

Insgesamt nahmen 110 Feuerwehrangehörige der Gesamtwehr Waldkirch an der Übung teil. Seitens DRK waren es 60 Mitglieder. Vor Ort waren ebenfalls Kräfte der Polizei, des THW und der Feuerwehr Elzach. Zusätzlich wurde die Übung durch Mitarbeiter der Straßenmeisterei Waldkirch unterstützt. Ausgearbeitet und geleitet wurde die Übung von Gesamtkommandant Christian Klein.

Oberbürgermeister Roman Götzmann sowie weitere Vertreter der Stadt und der Presse beobachteten den kompletten Übungsablauf. Eine ausführliche Besprechung unter den Verantwortlichen wird in Kürze nach Auswertung der Übungserkenntnisse erfolgen, dennoch konnte bereits im Anschluss an die Übung ein kurzes Resümee gezogen werde: Die Zusammenarbeit unter den Organisationen untereinander funktionierte reibungslos, mit dem Ablauf der Übung war man vollauf zufrieden.

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